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"Danny kannst du mal bitte unterstützen. Wir haben da einen Konflikt zwischen zwei Abteilungen und der verselbstständigt sich. Jetzt haben wir eine richtige Silobildung in den Bereichen. Und das wollen wir ja gerade mit Dir bei uns im Unternehmen abbauen. Die Fronten in den einzelnen Bereichen verhärten sich immer weiter und wir bräuchten dich mal bitte dringend als Vermittler. Sonst werden unsere laufenden Projekte alle scheitern.""Klar gerne. Schick mir die Namen und ich spreche schon mal mit den Beiden."
Das ist eine exemplarische Anfrage einer Personalleitern für eine systemische Mediation. In diesem Artikel möchte ich Dir einen Überblick geben, wie ich mich auf eine solche Situation und eine systemische Mediation vorbereite.
Aber was ist überhaupt eine systemische Mediation?
Eine systemische Mediation ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Konfliktlösung, der über die individuellen Konfliktparteien hinausgeht und das gesamte soziale System berücksichtigt. Als systemischer Berater ist es entscheidend, diese Prinzipien zu verstehen und in der Arbeit zu integrieren.
Durch die systemische Perspektive können tiefergehende Ursachen von Konflikten identifiziert und nachhaltige Lösungen erarbeitet werden.
Mein Praxisbeispiel verdeutlicht dies: In einem Unternehmen gibt es Spannungen zwischen zwei Abteilungen aufgrund unterschiedlicher Arbeitsweisen. Als systemischer Coach analysiere ich nicht nur die direkten Konflikte, sondern betrachte auch die Strukturen und Kommunikationsmuster im gesamten Unternehmen.
"Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung."
Durch gezielte Interventionen fördere ich den Dialog zwischen den Abteilungen, um Verständnis und Zusammenarbeit zu stärken. Die systemische Mediation ermöglicht es, nicht nur oberflächliche Symptome zu behandeln, sondern auch die zugrunde liegenden Dynamiken im System zu verstehen. Indem das gesamte System berücksichtigt wird, können langfristige Veränderungen herbeigeführt werden. Dies trägt dazu bei, ein harmonisches Arbeitsumfeld zu schaffen und das volle Potenzial der Mitarbeiter zu entfalten. Durch die Integration systemischer Ansätze in meine Coaching-Praxis kann ich dazu beitragen, Konflikte konstruktiv zu lösen und die Teamarbeit zu stärken. Die systemische Mediation bietet einen wertvollen Rahmen, um Veränderungen anzustoßen und ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeiter erfolgreich zusammenarbeiten können.
Woraus kommt es an?
Es ist entscheidend, sich auf die Prinzipien der Mediation wie Freiwilligkeit, Allparteilichkeit, Vertraulichkeit und Ergebnisoffenheit einzustellen. Mediation ist kein standardisierter Prozess, sondern erfordert einen individuellen Aushandlungsprozess. Es ist wichtig, sich auf die Dynamik der Mediation einzulassen und offen für Veränderungen zu sein. Was sind die theoretischen Grundlagen?
Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.
Theoretische Grunndlagen der Mediation
Die theoretischen Grundlagen der Mediation sind vielfältig und stützen sich auf verschiedene psychologische und kommunikationstheoretische Modelle.
Ein zentraler Aspekt der Mediation ist die Förderung der Kommunikation zwischen den Konfliktparteien, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Hierbei spielen verschiedene Theorien und Methoden eine Rolle:
Kommunikationstheorien: Die Grundlagen der Mediation beziehen sich auf Kommunikationstheorien, wie die von Paul Watzlawick und die Transaktionsanalyse nach Eric Berne. Diese Theorien helfen zu verstehen, wie Kommunikation funktioniert und wie Missverständnisse oder Konflikte entstehen können.Systemtheorie: Die Systemtheorie, insbesondere das Modell nach Niklas Luhmann, bietet einen weiteren theoretischen Rahmen für die Mediation. Sie betrachtet Konflikte als Teil von sozialen Systemen und untersucht, wie diese Systeme Informationen verarbeiten und sich selbst regulieren. Dies hilft, die Dynamik von Konflikten in Organisationen und Gruppen zu verstehen
Das Harvard-Konzept: Eine spezifische Methode, die in der Mediation angewendet wird, ist das Harvard-Konzept. Es basiert auf den Prinzipien der sachbezogenen Verhandlung und legt den Fokus auf Interessen statt auf Positionen. Das Konzept betont die Wichtigkeit, Personen und Probleme getrennt zu behandeln, Optionen zum beiderseitigen Vorteil zu entwickeln und objektive Entscheidungskriterien zu verwenden
Ethische Grundsätze: Die Mediation folgt ethischen Grundsätzen, wie der Freiwilligkeit, Neutralität, Vertraulichkeit und Eigenverantwortlichkeit der Parteien. Diese Prinzipien sind essenziell, um ein faires und effektives Mediationsverfahren zu gewährleisten.
Praktische Anwendung: Neben den theoretischen Grundlagen ist die praktische Anwendung von Mediationstechniken entscheidend. Dazu gehören das aktive Zuhören, die Klärung von Interessen und Bedürfnissen, die Entwicklung von Optionen und die Unterstützung bei der Erarbeitung von Vereinbarungen.
Das Harvard-Konzept
Das Harvard-Konzept spielt eine bedeutende Rolle in der Mediation, da es ein Verhandlungskonzept darstellt, das auf festen Prinzipien und Strukturen basiert. Es wird weder als weiches noch als hartes Verhandlungskonzept betrachtet, sondern legt den Fokus auf sachbezogene Verhandlungen, die auf Interessen statt auf Positionen ausgerichtet sind
Die vier Grundprinzipien des Harvard-Konzepts sind:Trenne das Problem vom Menschen: Dieses Prinzip betont die Wichtigkeit, das Problem oder den Konflikt von den beteiligten Personen zu trennen, um eine objektive und sachbezogene Lösung zu finden
Fokussiere die Interessen (Motive) statt Positionen: Statt sich auf starre Positionen zu versteifen, konzentriert sich das Harvard-Konzept darauf, die zugrundeliegenden Interessen und Bedürfnisse der Konfliktparteien zu identifizieren und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten
Erstelle Optionen für beiderseitigen Nutzen: Durch die Entwicklung von verschiedenen Optionen werden Möglichkeiten geschaffen, die den Interessen beider Parteien gerecht werden und eine Win-Win-Situation ermöglichen
Unabhängige Kriterien zur Lösungsfindung nutzen: Bei der Suche nach Lösungen werden objektive Kriterien herangezogen, um faire und nachvollziehbare Vereinbarungen zu treffen, die auf gemeinsamen Werten beruhen.
Das Harvard-Konzept fördert also eine kooperative und lösungsorientierte Verhandlungskultur, bei der die Konfliktparteien dazu ermutigt werden, gemeinsam nach tragfähigen Lösungen zu suchen. Durch die Anwendung dieser Prinzipien können Konflikte effektiv gelöst und langfristige Vereinbarungen getroffen werden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.
Wie gehe ich am besten vor?
Die Arbeitsschritte in der systemischen Mediation können je nach Kontext variieren, aber im Allgemeinen umfassen sie typischerweise folgende Schritte:
Vorbereitung: Klärung der Rahmenbedingungen und des Mediationsauftrags. Einholen relevanter Informationen über die Konfliktparteien und den Konflikt. Festlegung des Mediationsprozesses und der Mediationsregeln.Eröffnung der Mediation: Begrüßung der Konfliktparteien und Erläuterung des Ablaufs. Schaffung einer vertrauensvollen Atmosphäre und Klärung der Erwartungen. Exploration der Konfliktsituation: Ermittlung der Standpunkte, Interessen und Bedürfnisse der Konfliktparteien. Identifizierung der zugrunde liegenden Ursachen des Konflikts.
Entwicklung von Lösungsoptionen: Kreative Suche nach Möglichkeiten zur Konfliktlösung. Bewertung und Diskussion der vorgeschlagenen Lösungsansätze.
Vereinbarung und Abschluss: Ausarbeitung einer Vereinbarung, die von allen Parteien akzeptiert wird. Festlegung von Maßnahmen zur Umsetzung der Vereinbarung und zur Vermeidung weiterer Konflikte.
Diese Arbeitsschritte werden in einem strukturierten Prozess durchgeführt, wobei der Mediator als neutraler Vermittler fungiert und die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien lenkt. Durch die systemische Perspektive werden nicht nur die unmittelbaren Konflikte betrachtet, sondern auch die Wechselwirkungen im gesamten System berücksichtigt, um nachhaltige Lösungen zu erarbeiten
So ich hoffe dieser kleine Überblick war informativ für Dich.
Wenn ich Dich unterstützen kann, lass es mich gerne wissen.
Dein Danny .